Erste Niederlage in der Sparkassen-Arena
Mit einer ebenso überraschenden wie verdienten 95:100-Niederlage gegen die Otto Baskets aus Magdeburg zog Science City Jena im fünften Zweitliga-Duell in der Sparkassen-Arena das erste Mal das Los des Verlierers. Das Team von Trainer Björn Harmsen tat sich am gestrigen Freitagabend vor 1520 Zuschauern nach einer anfänglich ausgeglichenen Startphase bis in das Schlussviertel schwer, fand gegen den Gast aus Sachsen-Anhalt nur selten zu seinem Spiel.
Während Jenas Korbjäger nach einer 14:9-Führung (4.) komplett den Faden verloren, bis zum Viertelende mit 19:25 in Rückstand gerieten, stand der zweiten Abschnitt im Zeichen der Thüringer. Nach einem perfekt gespielten Pass von Garrett Sim stopfte Billy Rush den Ball spektakulär per Alley oop zum 28:29 (13.) in den Gäste-Korb. Bis zur Halbzeit war es Kevin Schaffartzik der als wichtiger Impulsgeber für den erhofften Richtungswechsel sorgte. Nachdem sich Science City mit einer 52:47-Führung in die Kabinen verabschiedet hatte, sorgte Lars Wendt aus der Distanz für einen 63:53-Vorsprung (23.). Doch auch diese Führung hielt nur kurze Zeit. Die Otto Baskets nutzten in der Folge mehrfach Jenas Schlafwageneinlagen in der Verteidigung, starteten einen 16:0-Lauf, um mit 69:63 in Führung zu gehen (26.). Nach einem 71:75-Rückstand zum Start des finalen Viertels blieb die Begegnung bis zum Schlusspfiff eng und umkämpft. Am Ende präsentierten sich die treffsicheren Magdeburger clever genug, um diesen aus ihrer Sicht wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt über die Zeit zu bringen.
Nicht nur das Ergebnis gegen Magdeburg sondern auch das Zustandekommen der ersten Niederlage in der Sparkassen-Arena ärgerte Science-City-Trainer Björn Harmsen auch im Nachgang noch maßlos. „Die am Freitagabend abgelieferte Leistung lässt sich mit einem Wort beschreiben, inakzeptabel“, sagte der 31-Jährige. „Diese Niederlage war ein Produkt vieler Faktoren. Dazu gehören neben fehlender Anspannung, etlichen Ballverlusten, ein Großteil ohne Druck des Gegners, nicht zuletzt auch die Einstellung die man mitbringen muss um in ein solches Spiel zu starten. Addiert man diese Puzzle-Teile setzt sich das Bild zusammen was letztendlich zu diesem aus unserer Sicht sehr ernüchternden Ergebnis führte. Ich brauchte zur nachträglichen Videoanalyse keine einzelnen Sequenzen herausschneiden, sondern konnte das Spiel am Stück durchlaufen lassen“, sagte Harmsen, der den Auftritt seiner Mannschaft am Sonntag mit zwei Trainingseinheiten honorierte.
Bereits im Vorfeld wurde lediglich über die Höhe des Sieges gegen die abstiegsbedrohten Magdeburger diskutiert, war das Fell des Bären längst verteilt, bevor er tatsächlich erlegt war. Das rächte sich aus Optik der Gastgeber nicht nur in den finalen Minuten sondern über weite Strecken der Partie bitter. „Wenn alle nur darüber reden, mit wie vielen Punkten Differenz wir die Gegner nach Hause schicken ist das nicht nur Gift für den Kopf der Spieler sondern auch für die Stimmung in der Arena. Die Otto Baskets haben für ihren Sieg und für ihr Saisonziel gekämpft. Die Sachsen-Anhalter wollen nicht absteigen und das hat man im Spiel eben auch gesehen. Natürlich wurde das Team noch einmal individuell verstärkt, hat man nachträglich investiert. Nicht zuletzt deshalb konnte man den Kader mit dem Team aus der Vorrunde nicht vergleichen. Trotz alledem wollten wir unsere weiße Heimweste in der neuen Arena so lang wie möglich wahren und da muss man nach der Niederlage eben auch konstatieren, dass es uns nicht gelungen ist, die Motivation der Gäste entsprechend unserer Qualität zu kompensieren“, sagte Harmsen.
Während das Freitagsergebnis nichts über den eigentlichen Leistungsstand der Saalestädter aussagt, die Fans von Science City bereits am Mittwoch im Ost-Derby gegen Chemnitz (Sparkassen-Arena, 20.00 Uhr) auf eine Trotzreaktion hoffen, kann letztendlich nur das Team die entsprechende Antwort auf den „Ausrutscher“ gegen den Liga-Neuling geben. „Natürlich hoffe ich auf eine volle Arena und auf laute Tribünen, die die Jungs im wichtigen Duell gegen Chemnitz anfeuern wenn es mal nicht so gut laufen sollte. Der Impuls für eine stimmungsvollen Kulisse muss jetzt aber von jedem einzelnen Spieler ausgehen“, so Jenas Coach.
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